Das HLG » Kulturschule

Das HLG als Kulturschule

Im Februar 2022 bekam das HLG den Bescheid, dass unsere Bewerbung beim Landeförderprogramm „Kulturschule Baden-Württemberg“ (die auf die Initiative der früheren Schulleiterin Frau Göldner zurückgeht) erfolgreich war und wir unter vielen Bewerberschulen den Zuschlag bekommen haben, eine von insgesamt vierzig Kulturschulen des Landes zu sein. Seitdem gab und gibt es viele Fragen, von denen dieser Artikel die wichtigsten beantworten soll.

Was ist eine Kulturschule?

In der pädagogischen Forschung ist der Begriff der „Kulturschule“ relativ neu. Es geht um zweierlei: Zum einen die bereits bestehenden kulturellen Aktivitäten und Projekte der Schule unter dem Gesichtspunkt eines Kulturkonzepts auf den Prüfstand zu stellen, zu systematisieren, zu erweitern und letztendlich auf diese Weise zu kultivieren. Einen Schritt dieser kulturellen Schulentwicklung ist das HLG in den letzten beiden Jahren bereits gegangen, als ein Theatercurriculum erstellt wurde, das für jede/n Schüler*in jeder Klasse eine Theater- bzw. Bühnenerfahrung vorsieht: In Klassenstufe 7 die „Matinée française“ (mit kleinen Sketchen auf Französisch in der Halle), in Klassenstufe 8 ein dreitägiger Theater-Grundlagenworkshop (nach den Herbstferien), in Klassenstufe 9 das Musicalprojekt (in Sport, Musik und BK), in Klasse 10 ein dreitägiger Improvisations-Workshop (nach den Faschingsferien), in Klasse 11 ein Schnupperkurs für das Fach Literatur und Theater (durchgeführt von Schüler*innen des Oberstufenkurses) und in der Oberstufe dann die Wahlmöglichkeit dieses Faches.

Zum anderen soll der Fachunterricht in allen Fächern daraufhin überprüft werden, ob nicht auch hier (weitere) kulturell-ästhetische Methoden die bisherigen Methoden ergänzen können, um den Schüler*innen verschiedenartige, mehrkanalige Zugangsweisen zum Fachinhalt zu ermöglichen und das „leidenschaftliche Lernen“ (ein zentraler Begriff in der Kulturschularbeit) noch mehr zu fördern. Rhythmische Elemente im Mathematikunterricht, choreographische Elemente in Chemie, lyrisch-poetische Arbeitsergebnisse in Biologie, filmische Umsetzungen im Sprachunterricht sind lediglich Schlagwörter, die eine Idee dessen vermitteln sollen, worüber auf dem Weg zur Kulturschule nachgedacht werden könnte.      

Was hat es mit dem Programm „Kulturschule Baden-Württemberg“ auf sich?

Das Landesprogramm „Kulturstiftung Baden-Württemberg“, das vom Kultusministerium, der Mercator-Stiftung und der Karl-Schlecht-Stiftung ins Leben gerufen wurde, bietet den ausgewählten Schulen für deren individuellen Weg zur Kulturschule 4000 Euro Fördergelder im Schuljahr an (garantiert für zwei Jahre, bei Sicherstellung der Finanzierung auch darüber hinaus). Nicht weniger wichtig ist aber auch eine pädagogisch-wissenschaftliche Begleitung durch das ZLS (Zentrum für Lehrerbildung und Schulqualität) mit zahlreichen Fortbildungen und durch das KIT (Karlsruher Institut für Technologie), das zu den Unterrichtsergebnissen der Kulturschulen forscht. Die teilnehmenden Schulen aus allen Schulformen sind zu regionalen Schulfamilien zusammengeschlossen, die sich regelmäßig bei den sogenannten Netzwerktreffen begegnen, austauschen und voneinander lernen können. Unsere Kulturschule in unmittelbarer Nachbarschaft ist die Hölderlin-Grundschule in Asperg; die Gymnasien unserer Schulfamilie sind das Schillergymnasium Ludwigsburg, das Elly-Heuss-Knapp- und das Kepler-Gymnasium in Bad Cannstatt sowie das Königin-Katharina-Stift in Stuttgart. Es ist geplant, dass das HLG im kommenden Schuljahr auch eines der anstehenden Netzwerktreffen für die Schulfamilie ausrichtet.  

Was waren und sind die nächsten Schritte auf dem Weg?

Nach unserer Ernennung zur Kulturschule im Februar wurde aus dem sechsköpfigen Vorbereitungsteam für den pädagogischen Tag im März (bestehend aus Frau Klaiber, Frau Köhle, Frau Rogalla, Herrn Demes, Herrn Müller und Herrn Keim) ein Kulturteam (ergänzt durch die IU-Kollegin Frau Liebler), das die Arbeit des HLG als Kulturschule koordinieren und lenken soll. Zu jedem Planungstreffen des Kulturteams kommen, je nach thematischer Ausrichtung, jeweils zwei Kolleg*innen hinzu (beim letzten Treffen waren das Frau Breitwieser und Frau Jaus). Herr Keim und Frau Klaiber vertreten als Kulturbeauftrage die Kulturschule nach innen und außen. Aus der Elternschaft haben sich Frau Ebner (Stufe 12) und Frau Frenzel (Klasse 11a) bereiterklärt, die Kulturschulbeauftragten und Ansprechpartnerinnen für die Eltern zu sein. Aus der Schülerschaft wurden zu Beginn des Schuljahrs Nelly Halici und Sarah Gioagnorio (10a) als Ansprechpartnerinnen bestimmt. Um die Ideen und Vorschläge der Schüler*innen aber bereits im Vorfeld zu erfahren, wurde am 14.Juli 2022 ein Sonder-SMV-Tag durchgeführt, bei dem die Ideen aus der Schülerschaft für die Weiterarbeit gesammelt wurden. Bei den pädagogischen Tagen am 4. und 5. Oktober setzten sich dann das Kollegium und die einzelnen Fachschaften mit der Fragestellung auseinander, wie die Begriffe „Kulturschule“ und „ästhetisch-kultureller Unterricht“ mit Leben gefüllt werden können. Ziel ist es, den Weg des HLG als Kulturschule mit allen am Schulleben Beteiligten gemeinsam zu gehen und den Prozess so offen und transparent wie möglich zu gestalten. Deswegen sind auch alle aufgerufen und eingeladen, ihre Ideen einzubringen und das HLG als Kulturschule zu einem Ort des leidenschaftlichen Lernens zu machen!

Wenn Sie Fragen, Anregungen, Ideen haben und/oder gerne im Team mitarbeiten wollen, wenden Sie sich gerne an Frau Ebner und Frau Frenzel unter der Mailadresse: kulturschule-eltern-hlg@gmx.de

Steffen Keim

 

Unser Theatercurriculum